Katastrophen

Die Barskamper Kirchenchronik berichtet über mehrere Katastrophen, von denen Stiepelse im Laufe der Jahrhunderte heimgesucht wurde:

  •  Im Jahre 1380 hausten die Ritter Barthold von Heimbruch und Johann von dem Berge in Bleckede, nahmen Stiepelse ein und verbrannten Dahlem.
  • Während des 30jährigen Krieges flüchteten im Mai 1627 nach einem Gefecht gegen die kaiserlichen Truppen die Dänen von Bleckede aus über die Elbe und steckten 13 Höfe in Brand. Nur sieben Hauswirte blieben am Leben.
  • Im Jahre 1629 gab es einen Deichbruch bei Stiepelse. 13 der 18 Gehöfte wurden verwüstet.
  • Ende 1645 / Anfang 1646 waren vier Kompanien des Herzogs von Holstein in Stiepelse, Viehle, Sumte und Krusendorf einquartiert und mussten verpflegt werden. Es gab viele Beschwerden über das Verhalten der Soldaten.
  • Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte auch Stiepelse unter den Feldzügen Napoleons zu leiden. 1803 wurden französische Husaren wohl auch hier einquartiert. Die sog. Kosakenberge deuten darauf hin, dass den französischen Truppen auf dem Rückzug aus Russland die russischen Reiterregimenter
    in Richtung Hamburg folgten.
  • 1809 schlug der Blitz in Helms Haus ein, richtete jedoch keine größeren Schäden an.
  • Am 10.April 1810 wurde – angeblich durch die Unachtsamkeit einer Dienstmagd im Hause von Hans Mausch – ein großer Teil des Dorfes zerstört. Auch die Kapelle brannte ab.
  • 1813 wurde die Elbe während des ganzen Frühjahrs und Sommers gesperrt und alle Fahrzeuge beschlagnahmt. Der Grund ist uns unbekannt.
  • Am 21. März 1855 brach der Elbdeich bei Neu Wendischthun.
  • Im Jahre 1879 gab es mehrere Brände im Dorf, die erhebliche Schäden anrichteten und etliche Häuser vernichteten. Stehen blieben offenbar – zumindest einige – der elbseitigen Häuser (Elbstraße 25 – 26).
  • 1888 wurde die Sudebrücke bei Sückau durch Hochwasser zerstört. Am Tage vor Palmarum 1888 brach der Elbdeich bei Neu Darchau / Popelau in Folge von Eisstopfungen.
  • 1920 brachen die Schleuse und der Krainkedeich auf einer Länge von 16 Metern.
  • 1926 entstanden große Nässeschäden durch Sommerhochwasser.
  • Im Winter 1946 stand das Wasser bis etwa 1,50 m unter dem oberen Deichrand. Die größte Gefahr bestand aber darin, dass das Wasser der Sude in die Feldmark strömen würde.
  • Auch im Sommer 1954, 1956 und 1958 gab es Hochwasser, aber längst nicht in dem Ausmaße wie 1946.
  • Am 23.8. 2002 wurde die Evakuierung Stiepelses angeordnet. Schon drei Tage später gab es glücklicherweise Entwarnung, die Menschen durften in ihre Häuser zurückkehren, der Deich wurde von den Sandsäcken entlastet.